Berlin, 05.05.2025 | Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat kürzlich eine wichtige Entscheidung getroffen, die weitreichende Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt haben dürfte. Im Kern geht es um eine Lockerung der Kreditvorgaben für Banken. Genauer gesagt: Der sogenannte sektorale Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienkredite, der im April 2022 eingeführt und damals auf 2 % festgesetzt wurde, wird nun auf 1 % reduziert. Dieser Kapitalpuffer war ein zusätzliches Eigenkapitalpolster, das Banken bei der Vergabe von Krediten für Wohnimmobilien vorhalten mussten, um potenzielle Risiken im Markt abzusichern.
Die Maßnahme der Bafin kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Immobilienpreise nach einem Rückgang in den Jahren 2022 und 2023 mittlerweile stabilisiert haben. Die Preisrückgänge in dieser Phase waren hauptsächlich durch die stark gestiegenen Zinsen bedingt, was viele Kaufinteressenten vom Markt fernhielt. Banken hatten zudem gewarnt, dass der hohe Kapitalpuffer zu steigenden Kreditkosten führte und somit private Bauherren und Käufer zusätzlich belastete. Durch die Senkung des Puffers könnten Banken nun wieder günstigere Finanzierungsbedingungen anbieten, da sie weniger Eigenkapital für Wohnbaukredite hinterlegen müssen. Das erhöht tendenziell die Bereitschaft zur Kreditvergabe und macht Darlehen attraktiver. Gleichzeitig bleibt der antizyklische Kapitalpuffer, der allgemein zur Risikovorsorge dient, bei 0,75 % stabil. Insgesamt verfügen deutsche Banken laut Bafin aktuell über mehr als 20 Milliarden Euro an verfügbaren Kapitalpuffern, die im Notfall eingesetzt werden können, um das Kreditangebot aufrechtzuerhalten.
Trotz dieser positiven Impulse bleiben einige Unsicherheiten bestehen: Die deutsche Wirtschaft zeigt Schwäche, geopolitische Spannungen halten an und es gibt Risiken für den Arbeitsmarkt. Diese Faktoren könnten mittelfristig Einfluss auf die Rückzahlungsfähigkeit von Kreditnehmern haben. Dennoch sieht die Bafin die aktuelle Entscheidung als gezielte Maßnahme, um den Immobilienmarkt weiter zu stabilisieren und Investitionen zu erleichtern.
Positives Fazit für Immobilienkäufer:
Für Immobilienkäufer ergibt sich aktuell eine vielversprechende Ausgangslage:
Die Kombination aus stabilisierten Immobilienpreisen und verbesserter Kreditverfügbarkeit macht den Zeitpunkt für einen Kauf besonders attraktiv. Nach teils zweistelligen Preisrückgängen in bestimmten Regionen haben sich die Märkte beruhigt – Verkäufer zeigen sich verhandlungsbereiter, und die Preiserwartungen passen sich realistischer an die neue Zinssituation an.
Gleichzeitig sorgt die Bafin-Entscheidung für frischen Wind auf dem Finanzierungsmarkt: Durch die Senkung des Kapitalpuffers von 2 % auf 1 % wird es für Banken wieder einfacher, Kredite zu vergeben – zu besseren Konditionen. Das kann für Käufer konkret bedeuten: geringere Zinsen, niedrigere Nebenkosten oder flexiblere Finanzierungsmodelle.
Wer jetzt auf der Suche nach einer langfristigen Kapitalanlage oder einem Eigenheim ist, trifft auf einen Markt, der sich neu sortiert hat – mit Chancen für solide Kaufentscheidungen. Auch wenn gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten bestehen, profitieren Käufer von einem regulatorischen Umfeld, das Investitionen in Wohnimmobilien erleichtert.
Kurzum: Wer vorbereitet ist, Eigenkapital mitbringt und eine mittelfristige bis langfristige Perspektive hat, findet derzeit einen günstigen Zeitpunkt zum Einstieg in den deutschen Immobilienmarkt.
Image: ©AS UNTERNEHMENSGRUPPE