Eine seit März dieses Jahres in Deutschland geltende, neue Richtlinie für Wohnimmobilienkredite sorgt zunehmend für Unmut in der Immobilienbranche. Ausgegangen waren die neuen Regelungen von der Europäischen Union (EU) - zur Vermeidung einer Finanzkrise wie seinerzeit im Jahr 2007 wurden die Spielregeln für Immobiliendarlehen neu definiert. Ziel sollte dabei sein, die Darlehensnehmer vor Überschuldung zu schützen und eine Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt zu vermeiden. Aufgrund der allgemein niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt konnten in der jüngsten Vergangenheit auch Kunden mittlerer und niedrigerer Einkommensschichten mit einem Kredit rechnen. Wenn die Zinsen jedoch wieder steigen, würden diese Darlehensnehmer zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da sie die dann höheren Raten nicht mehr aus ihrem Einkommen leisten könnten. Die Darlehensgeber sollten deshalb genauer hinsehen und die Bonitätskriterien anders gewichten, um gerade solche Darlehensnehmer vor Überschuldung zu schützen. Die Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht jedoch wurde extrem strikt durchgeführt, wogegen nun viele Fachleute Sturm laufen. Das Problem ist, dass gerade jüngere Familien und ältere Menschen aufgrund der neuen Kriterien kaum noch Immobiliendarlehen erhalten könnten.