Die Ballungszentren in Deutschland sind bereits heute durch hohe Mieten und Kaufpreise gekennzeichnet. Viele Menschen finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum in innenstadtnahen Lagen. Der Flüchtlingszustrom scheint die Lage noch zu verschlechtern. Investoren fragen sich deshalb, wo es sich besonders lohnt, Kapital anzulegen. Die Postbank hat im Auftrag der Wirtschaftswoche deshalb einmal eine Studie mit insgesamt 36 untersuchten Städten durchgeführt und ein Ranking der 15 teuersten Regionen in Deutschland und wie es dort in 2030 aussehen könnte, erstellt. Die Studie der Postbank geht dabei davon aus, dass bis 2030 noch ca. 1 Million Menschen nach Deutschland einwandern werden. Die angenommene Verteilung der Flüchtlinge erfolgt dann auf die Bundesländer nach dem Königsteiner Schlüssel und innerhalb der Länder erfolgt anschließend eine Aufteilung nach Bevölkerungsanteilen.
Die derzeitige Wohnungssituation ist in Deutschland stark von der Region abhängig. Während in ländlichen Gegenden kaum Nachfrage nach Wohnraum besteht und viele Gemeinden von Abwanderung geprägt sind, kommt es in den wirtschaftlichen Ballungsräumen wie z. B. Berlin oder München zu Nachfrageüberhängen. Ergebnis sind ausufernde Preise (wogegen sogar ein Gesetzt beschlossen werden musste) und natürlich schlicht und einfach fehlender Wohnraum. Viele Menschen können gar nicht in der Nähe ihres Arbeits- oder Studienplatzes wohnen, weil es einfach keinen freien Wohnraum mehr gibt. Doch wie wird diese Situation in Zukunft aussehen?
Eine aktuelle Studie zur Entwicklung am deutschen Wohnungsmarkt kommt zu dem Schluss, dass in 10 großen Städten in Deutschland bis zum Jahr 2030 ca. 1 Million Wohnungen fehlen werden. In strukturschwächeren Regionen hingegen sinkt die Zahl der Haushalte weiter ab. In der von der Prognos Forschungsgesellschaft und der Allianz-Versicherung beauftragten Analyse kommt ganz klar zum Ausdruck, dass in den Ballungsräumen die Nachfrage auch künftig viel höher als das Angebot an Wohnraum sein wird.
Der Wohnungsbau in Deutschland soll gefördert werden: Nach einem Bericht von n-tv will das Bundesfinanzministerium durch großzügige Sonderabschreibungsmöglichkeiten künftige Bauherren unter bestimmten Voraussetzungen unterstützen. Die Regelungen in Schäubles Gesetzentwurf scheinen im Kabinett eine grundsätzliche Zustimmung zu finden. So ist geplant, künftig attraktive Anreize für den Bau neuer Mietwohnungen in Ballungsgebieten durch erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten zu setzen. Nach Informationen der Bundesregierung würden derzeit mindestens ca. 350.000 neue Wohnungen jährlich benötigt, um den Bedarf zu befriedigen. Diese Zahl beruhe zudem nicht nur darauf, dass Flüchtlinge Wohnraum benötigen, sondern beinhalte auch den Bedarf deutscher Bürger. Die geschätzten Kosten der geplanten Steuervorteile werden nach einer aktuellen Schätzung wohl bei etwa 2,1 Milliarden Euro bis zum Jahresende 2020 liegen. Die Gestaltung in dem bereits auf den Weg gebrachten Kabinettsentwurf erinnert an die „Sonder-AfA Ost“ in den 1990er Jahren – hier wurden Investoren durch großzügige Steuervorteile beim Immobilienaufbau in den neuen Bundesländern angelockt und investierten auch kräftig.
Die Alterspyramide in Deutschland offenbart, dass das Rentensystem in Deutschland möglicherweise kurz vor dem Scheitern steht. Aufgrund der weiter steigenden Rentnerzahlen hierzulande verändert sich das Missverhältnis von Rentenbeziehern und Rentenzahlern immer weiter - das wird sich negativ auswirken. Menschen, welche in den sogenannten „Babyboom“-Zeiten gegen Ende der sechziger Jahre geboren wurden, werden ab 2032 und den darauf folgenden Jahren in Rente gehen. Doch dann wird es immer weniger Einzahler geben, welche die ständig wachsende Gruppe der Rentenbezieher finanzieren können.
Bei der letzten Sitzung der EZB am Donnerstag, dem 10.3.2016 wurde der Leitzins der Eurozone erstmals in seiner Geschichte auf 0,0 % gesenkt. Hinzu kommt die Absicht der EZB, das Anleihekaufprogramm noch weiter zu forcieren. Der Spiegel spricht in einem aktuellen Artikel davon, dass hier sogar die Erwartungen der meisten Experten übertroffen wurden. Dieser historische Schritt der EZB hängt mit der nach Ansicht der Sitzungsteilnehmer notwendigen Kursverschärfung zusammen. Ein ganzes Paket neuer Maßnahmen tritt im Gefolge des Zinsschrittes auf. Ziel ist letztlich die Ankurbelung der Kreditvergabe zur Steigerung der Wirtschaftstätigkeit. Die bisherigen Maßnahmen haben nach Ansicht des EZB-Rats nicht bzw. nicht ausreichend zu den gewünschten Effekten geführt.