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Die schlimmen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betreffen auch den heimischen Immobilienmarkt. Um zu verdeutlichen, warum dies so ist und was die Auswirkungen sind, hat sich der Focus in einem aktuellen Artikel mit der Thematik eingehend beschäftigt. Dabei wurden 4 Gründe ausgemacht, warum die Preise hierzulande zunächst erstmal noch weiter ansteigen könnten:


1. Materialpreise werden ansteigen


Eine direkte Auswirkung des Krieges auf die Baustellen in Deutschland ist die Verteuerung von Material- und Energiepreisen sowie die Einschränkung von Lieferketten. Die Verknappung von Baumaterial wirft die Frage auf, ob überhaupt genügend Material zur Erfüllung der anstehenden Bauvorhaben verfügbar ist – hierbei sind insbesondere Bitumen, Stahl und Aluminium betroffen, da diese zu einem großen Anteil aus Russland bzw. der Ukraine kommen. Auch berichten Firmen von zunehmenden Schwierigkeiten, Folien, Hartholz, Epoxidharze und Spundwände zu ergattern. Es gibt am Markt zudem keine Preisgarantien mehr – bestehende Verträge hingegen bedeuten ein ernstzunehmendes, wirtschaftliches Risiko. Es gibt sogar Beispiele auf kommunaler Ebene, in denen keine Angebote mehr gemacht werden.


2. Welche Auswirkungen auf den Zinsmarkt gibt es?


Durch die steigenden Preise erhöht sich die Inflation – mittlerweile lauten die Schätzungen auf eine Inflationsrate in diesem Jahr auf über 6 %. Die EZB (Europäische Zentralbank) steht dabei vor der schwierigen Situation, dass einerseits zwar die Preise nach oben getrieben, auf der anderen Seite die Wirtschaft aber geschwächt wird. Eine Erhöhung des Leitzinses erscheint eher unwahrscheinlich, da dies zu einer zusätzlichen Abschwächung der Nachfrage führen würde. Viele Anleger verstärken den Kauf von Staatsanleihen, da diese als „sicherer Hafen“ angesehen werden – dies führt zu einer sinkenden Rendite. Der Anstieg der Bauzinsen sollte durch den Krieg gestoppt werden – somit ist möglich, dass die Bauzinsen zumindest kurzfristig günstiger werden – langfristig sehen Experten allerdings eher wieder eine Steigerung. Christine Lagarde als Präsidentin der EZB hat zudem klargestellt, dass trotz der konjunkturellen Sorgen zumindest langfristig Zinssteigerungen zu erwarten sind. Für Interessenten an Baufinanzierungen kann daher aktuell der Rat erteilt werden, kurzfristige Rücksetzer bei den Zinsen für Vertragsabschlüsse zu nutzen – beispielsweise für eine Anschlussfinanzierung.


3. Weiterhin steigende Nachfrage


Die aus der Ukraine ankommenden Flüchtlinge verstärken die Nachfrage nach sowieso schon knappem Wohnraum zusätzlich. Eine aktuelle Analyse des Spitzenverbandes Zentraler Immobilien-Ausschuss (ZIA) in Berlin zeigt, dass ca. 120.000 zusätzliche Wohnungen dort benötigt werden. Nach einer Analyse durch das Forschungsinstitut Empirica könnten bundesweit bis zu 500.000 Wohnungen kurzfristig benötigt werden. Die Branche geht davon aus, dass die Nachfrage trotz höherer Preise auch weiterhin hoch bleibt.


4. Ukraine-Krieg beschleunigt Klimaschutzbemühungen


Die Bemühungen um den Klimaschutz müssen beschleunigt werden – das hat der Krieg noch einmal sehr deutlich gemacht. Die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieträgern (wovon sehr viele auch aus Russland kommen) ist viel zu hoch. Experten gehen daher davon aus, dass die Anforderungen an Unternehmen und Bauherren in punkto Energieeffizienz noch einmal stark steigen werden. Das wird die Hauspreise antreiben. Möglicherweise wirkt sich dies auch auf Altbestände aus, die dann z. B. saniert bzw. energetisch optimiert werden müssten.

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