Nach einem aktuellen Artikel von cash-online erwarten Marktteilnehmer eine Marktbereinigung durch die Umsetzung der Anforderungen an die Beraterqualifikation im Rahmen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR). Die gesetzte Übergangsfrist für Berater ohne Erlaubnis ist zum 21.03.2017 ausgelaufen. Somit müssen sich aktuell nun alle Berater, die nur gelegentliche Immobilienfinanzierungs-Vermittlungen durchgeführt haben und keine entsprechenden Qualifikationen vorweisen können, aus dem Markt verabschieden. Dies führt zwar zu einer höheren Professionalität im Kreditmarkt, doch die neuen Regelungen bringen auch größere Veränderungen mit sich. So erwarten viele Fachleute, dass der klassische Einzelvermittler zukünftig dem weiter steigenden Marktdruck nicht mehr standhalten kann und sich mehr und mehr Beratungsgesellschaften bilden werden, welche Immobilienfinanzierungen vermitteln können.
Eine seit März dieses Jahres in Deutschland geltende, neue Richtlinie für Wohnimmobilienkredite sorgt zunehmend für Unmut in der Immobilienbranche. Ausgegangen waren die neuen Regelungen von der Europäischen Union (EU) - zur Vermeidung einer Finanzkrise wie seinerzeit im Jahr 2007 wurden die Spielregeln für Immobiliendarlehen neu definiert. Ziel sollte dabei sein, die Darlehensnehmer vor Überschuldung zu schützen und eine Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt zu vermeiden. Aufgrund der allgemein niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt konnten in der jüngsten Vergangenheit auch Kunden mittlerer und niedrigerer Einkommensschichten mit einem Kredit rechnen. Wenn die Zinsen jedoch wieder steigen, würden diese Darlehensnehmer zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da sie die dann höheren Raten nicht mehr aus ihrem Einkommen leisten könnten. Die Darlehensgeber sollten deshalb genauer hinsehen und die Bonitätskriterien anders gewichten, um gerade solche Darlehensnehmer vor Überschuldung zu schützen. Die Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht jedoch wurde extrem strikt durchgeführt, wogegen nun viele Fachleute Sturm laufen. Das Problem ist, dass gerade jüngere Familien und ältere Menschen aufgrund der neuen Kriterien kaum noch Immobiliendarlehen erhalten könnten.
Die ursprünglich von der Europäischen Union (EU) neu erschaffene Wohnkreditrichtlinie ist seit Mai 2016 auch Gesetz in Deutschland - allerdings als sehr scharfe Umsetzung der ursprünglichen Version. Die Einführung dieser Richtlinie könnte für viele Bundesbürger dramatische Folgen haben – denn die Kreditinstitute sind angehalten, die Vergabe von Immobilienkrediten drastischer zu prüfen, was zunehmend zu Einschränkungen und damit zu einer immer weiter ausufernden Kreditangst und zum Rückgang von Investitionen in Immobilien führt. Gerade ältere Kreditnehmer und Familien werden bei der Vergabe von Immobilienkrediten nun stark eingeschränkt bzw. bekommen erst gar kein Kreditangebot mehr. Fachleute sprechen von Diskriminierung und bemängeln, dass altersgerechtes Umbauen und die immobiliäre Altersvorsorge torpediert würden. Doch warum wurden diese Einschränkungen überhaupt eingeführt und ist das Thema Crowdfunding eine mögliche Alternativlösung?
Die neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie der Bundesregierung hatte eigentlich den Sinn, Immobilienkreditnehmer vor den möglichen Folgen einer finanziellen Überlastung zu schützen. Sie verpflichtet Kreditgeber zur strikteren und detaillierteren Bonitätsprüfung bei den Antragstellern, bevor ein Immobilienkreditangebot erfolgen kann. Das deutsche Baugewerbe in Form seines Zentralverbandes hat nun laut einem Bericht von cash-online die neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie und deren Auswirkungen scharf kritisiert. Die Kritik bezieht sich vor allem darauf, dass durch die neuen Vergaberichtlinien junge Familien und ältere Menschen von einer Immobilienfinanzierung gänzlich ausgeschlossen würden. So könnten die Anschaffung oder die Sanierung einer Immobilie nicht erfolgen. Viele Kreditanfragen würden schon heute nur wegen der neuen strikteren Vorgaben nicht mehr zustande kommen.