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Nach einem Artikel von Cash-Online verharren die Konditionen für Immobilienkredite seit ca. 2 Monaten auf demselben Niveau. Das Interhyp-Bauzins-Trendbarometer sieht hier auch mittelfristig keine Veränderung. Andreas Schrobback – Berliner Immobilienfachmann und seit Jahren erfolgreich im Immobiliengeschäft tätig – sieht in dieser Tendenz viele Vorteile für Kreditnehmer. Die derzeitig vorherrschende Ruhe an den Zinsmärkten bedeutet für Kreditnehmer ein sehr günstiges und dabei stabiles Zinsumfeld, wovon ggf. profitiert werden kann. Dazu ist ein etwas genauerer Blick auf die aktuelle Marktsituation und die Möglichkeiten beim Abschluss einer Neu- oder Anschlussfinanzierung notwendig.

Impulse aus dem Markt fehlen derzeit

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer Zinssenkung trotz eines historisch günstigen Zinsumfeldes vom 10.3.2016 sollte zum weiteren Auftrieb der Wirtschaftstätigkeit und zur Inflationsankurbelung führen – doch es kamen kaum spürbare Impulse aus der Wirtschaftswelt zurück. Diese Meinung teilen viele Experten, die auch im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers ihre Einschätzungen abgeben. Da erwähnenswerte Impulse am Markt fehlen, dürfte die Niedrigzinspolitik wohl auch in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen. In den letzten 10 Jahren haben die Zinsen einen vergleichsweise steilen Abwärtstrend gezeigt: Bei 10-jährigen Immobiliendarlehen beispielsweise sank der durchschnittliche Zins von ca. 5,0 % in 2008 auf derzeit ca. 1,5 %. Im vergleichbaren Zeitraum sank der durch die EZB festgelegte Leitzins in Euroland von 4,0 % auf derzeit 0,0 %. Das bedeutet, dass sich Kreditinstitute bei der Zentralbank aktuell zinslos Gelder ausleihen können. Die Währungshüter wollen damit die Investitions- und Wirtschaftstätigkeit durch günstige Kredite durch die Kreditinstitute ankurbeln.

Wie kann von der zu erwartenden Seitwärtsentwicklung profitiert werden?

Viele Experten und Marktteilnehmer gehen von weiterhin niedrigen Renditen am Anleihemarkt aus – zudem sollte die Geldpolitik der EZB mittelfristig weiterhin auf eher niedrige Zinsen abzielen. Bei der erwähnten Umfrage von Interhyp ging die Mehrheit der Befragten dazu passend von auch in der nächsten Zukunft eher günstigen Zinskonditionen aus. Im Falle einer weiteren Zinsanhebung durch die amerikanische Notenbank ist allerdings auch hierzulande eine leichte Verteuerung möglich. Andreas Schrobback verdeutlicht, dass durch entsprechende Anschluss- oder Neufinanzierungen ein schnellerer Schuldenabbau vorgenommen werden kann, da nur sehr geringe Zinszahlungen auf die Kreditnehmer zukommen. Trotz der allgemein günstigen Bedingungen für Immobilienfinanzierungen sollten jedoch mehrere Anbieter befragt und die Angebote gut verglichen werden. Die Tilgungsraten bzw. mögliche Sondertilgungen können sich durch verschiedene Bedingungen bei den Vertragskonditionen möglicherweise nicht optimal an die eigene Vermögenssituation anpassen lassen – dies kann jedoch je nach Anbieter unterschiedlich sein. Der Abgleich mit der individuellen Situation ist also auch weiterhin Bestandteil einer ganzheitlichen Finanzierungsplanung.

Warum sollten lieber höhere Tilgungsraten präferiert werden?

Durch den relativ niedrigen Zinsanteil bei den Rückzahlungsraten für Immobiliendarlehen bestünde theoretisch die Möglichkeit, niedrige monatliche Belastungen zu erreichen, was viele Kreditnehmer auch realisieren. Hat man beispielsweise vor 5 Jahren einen Darlehensvertrag abgeschlossen, war die Tilgungsrate durch den viel höheren Zinsanteil im Rahmen der persönlichen Finanzleistungsfähigkeit eher begrenzt als bei den heute merklich niedrigeren Zinszahlungen. Wer den gesparten Zinsanteil jedoch in die Tilgung steckt, wird insgesamt weniger Kreditkosten erreichen und zudem schneller schuldenfrei sein. Auch wenn derzeit bzw. in naher Zukunft noch keine Zinsanhebung in Euroland zu erwarten ist, so dürfte jedem klar sein, dass die Zeit der Niedrigzinspolitik irgendwann vorbei ist. Die historische Chance, so günstige Immobiliendarlehen abzuschließen, wird irgendwann nicht mehr so existieren. Darum sollte handeln, wer die Möglichkeit dazu hat – natürlich sollte dabei die eigene Einkommenssituation niemals aus den Augen verloren werden.

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